Der Zweck heiligt die Mittel by Clark Darlton

Der Zweck heiligt die Mittel by Clark Darlton

Autor:Clark Darlton [Darlton, Clark ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Gänger des Netzes, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1987-03-13T01:00:00+00:00


5.

Am Morgen erst erfuhr der Oberinspekteur von den Geschehnissen während der Nacht an Bord der OSFAR. Der schwer verwundete Pterus lag auf der Krankenstation seines Schiffes, vorerst dienstunfähig.

Der zweite Wachtposten, der den Fluchtversuch mitverschuldet hatte, erhielt Arrest in einer Dunkelzelle. Die internen Disziplinargesetze der Spezialtruppe konnten nicht gerade als lasch bezeichnet werden.

Dann legte der Oberinspekteur die Schutzkleidung an und begab sich erneut in das Schiff Captain Ahabs. Die durch die kleinen Generatoren stark verminderte Intensität würde ein erstes Gespräch mit den Gefangenen aller Voraussicht nach ermöglichen.

Er wies die beiden Pterus, die bei der Kabine des Captains Wache hielten, an, neben der Tür mit feuerbereiten Waffen Aufstellung zu nehmen und jeden Fluchtversuch mit Lähmstrahlen zu vereiteln.

Ohne den schützenden Helm zu öffnen, betrat er die Kabine. Die in den Anzug eingebaute Sprechanlage ermöglichte auch bei voller Isolierung eine Verständigung.

Captain Ahab und Gucky waren bereits wach und bei Bewußtsein, wenn auch nicht aktionsfähig. Vergeblich hatte der Mausbiber versucht, seine mentalen Fähigkeiten einzusetzen. Nicht einmal die Gedanken des Captains konnte er wahrnehmen.

Er war aufgestanden und hatte sich in den bequemen Sessel geschleppt, in dem er mehr lag als saß. Er blickte auf, als die unförmige Gestalt hereinkam und in der weit geöffneten Tür stehenblieb.

Captain Ahab versuchte sich aufzurichten, sank aber wieder in seine liegende Stellung zurück. Er starrte den Paratau-Inspekteur mit verhaltener Wut an.

„Wie ich sehe, geht es euch gut", sagte der Oberinspekteur über die Sprechanlage in Interkosmo. „Es wäre von großem Vorteil von dir, Captain, wenn du jetzt ein umfassendes Geständnis ablegen würdest, denn ich fürchte, daß Windaji Kutisha, den ihr den Schrecklichen Jäger nennt, nicht so rücksichtsvoll vorgeht wie ich. Also, was ist, Ahab?

Welche Beziehungen unterhältst du mit der GOI?"

Ahab mußte sich räuspern, ehe er ein Wort herausbrachte: „Keine!"

Die plumpe Gestalt kam einen Schritt näher.

„Du lügst! Man kann es dir ansehen. Wir wissen, daß du Kontakt mit den Rebellen hast, und wir wissen auch, daß du sie mit Paratau belieferst, was ein todeswürdiges Verbrechen ist. Warum also willst du es nicht zugeben?"

Diesmal sprach Captain Ahab schon leichter und deutlicher.

„Eben weil es ein todeswürdiges Verbrechen ist, du Dummkopf."

Wenn der Leiter der Spezialtruppe wütend über die freche Antwort war, so ließ er es sich nicht anmerken. Sein Tonfall blieb unverändert kühl und sachlich.

„Dein Leugnen wird dir nichts nützen, wenn der Jäger dich mit seinen speziellen Mitteln in die Zange nimmt. Du wirst reden wie ein Wasserfall."

„Seit wann reden die?" Guckys Stimme war etwas piepsig und hörte sich schwach an.

„Hau ab, du störst!"

Der Leiter ignorierte den Mausbiber. Vorerst wenigstens.

Da Ahab schwieg, fuhr er fort: „Uns interessiert der geheime Stützpunkt der GOI, Ahab. Du weißt, wo er sich befindet, und wenn du ihn uns verrätst, könnte sich das positiv auf das spätere Urteil über dich auswirken. Also überlege es dir gut."

„Schon überlegt, Pterus. Ich kann dir nichts verraten, weil ich nichts weiß."

„Na schön, dann eben nicht." Er deutete auf den Mausbiber. „Wer ist dieser winzige Frechling dort? Vielleicht ein Mitglied der GOI?"

Gucky ruckte etwas hoch, sackte dann aber wieder zurück. Er warf dem Leiter einen giftigen Blick zu und bedauerte, wie noch nie zuvor, seine Hilflosigkeit.



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